Die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 2 besuchten im Rahmen des Geographie-Unterrichts mit ihren Lehrern Frau Barthelmeß und Herrn Fritz den Getriebemotorenhersteller SEW-EURODRIVE in Graben-Neudorf. Das stetig wachsende Familienunternehmen beschäftigt weltweit über 17.000 Mitarbeiter, allein in den Bereichen Forschung und Entwicklung arbeiten derzeit 600 Beschäftigte. Entgegen dem Outsourcing-Trend, der von vielen anderen Firmen verfolgt wird, fertigt und produziert das inhabergeführte Unternehmen sehr erfolgreich in Deutschland, die SEW ist in der Region tief verwurzelt.
Bei der Betriebsbesichtigung gewannen die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten Einblick in die Zahn- und Schneckenradherstellung, beeindruckt hat sie aber auch das gigantische Hochregalsystem mit einer – für den Laien – unüberschaubaren Anzahl von Getrieben. Neben der Werksbesichtigung wurden die Schülerinnen und Schüler in einem Vortrag über die Themen Globalisierung und Internationalisierung am Beispiel des Unternehmens informiert.
Aktuell verfügt die SEW über ein Netzwerk von 16 Fertigungswerken und 79 Drive Technology Centern in über 50 Ländern, Tendenz steigend. Auch das Verhältnis Industrieländer – Entwicklungsländer und die damit verbundenen Probleme wurde ausführlich dargestellt. Im weiteren Verlauf des Vortrags ging der Referent auf die Theorie der Standortfaktoren – ein Thema mit hohem Wiedererkennungswert für die Abiturienten – ein und verdeutlichte diese am Beispiel der SEW. Die Region Kraichgau besitzt neben einer großen Zahl an harten Standortfaktoren auch viele weiche Standortfaktoren und ist somit für den zukünftigen Wettbewerb gut aufgestellt.
Selbstverständlich durfte bei der Unternehmenspräsentation auch der Aspekt Aus- und Weiterbildung nicht fehlen. 120 Studenten erhalten bei SEW jährlich einen Praktikumsplatz, 70 Studierende befinden sich in einem Dualen Studium und 190 Auszubildende werden zu Facharbeitern ausgebildet. Insgesamt arbeiten über 900 Ingenieure für SEW-EURODRIVE. Die vorzügliche Verpflegung während der Pause unterstrich die zuvor betonte Bedeutung der Mitarbeiterrekrutierung und -förderung. „Das exemplarische Lernen vor Ort, am Beispiel eines Unternehmens aus der Region, ist von unschätzbarem Wert”, so der koordinierende Fachlehrer Jan Fritz, „auf dieses Wissen kann leicht aufgebaut werden, wenn wir wieder im Geographiesaal des Schönborn-Gymnasiums sind.”
(K. Ex)