Zum Glück hat der Einstieg in das neue Fach für die 8. Klasse noch im Präsenzunterricht geklappt, stellt Chemielehrerin Eva Kuntze erleichtert fest. Eine gemeinsame Basis konnte so bis Dezember gelegt und die Arbeitsweisen im Fach Chemie kennengelernt werden. Im Fernunterricht behilft sich Frau Kuntze nun mit Videos von Experimenten, die ja ein zentraler Bestandteil des Chemieunterrichts sind. Zuhause haben die Schülerinnen und Schüler aber auch schon kleinere Versuche mit haushaltsüblichen, ungefährlichen Stoffen durchgeführt. So wurden Filzstiftfarben mithilfe von Papierchromatographie auf ihre Inhaltsstoffe untersucht und die Diffusion konnte mit Zuckersirup im häuslichen Umfeld erarbeitet werden. Selbst Dalton’s Atommodell wurde von den Achtklässlern aus Pappe nachgebaut, sodass Reaktionen nachvollzogen werden können.
Auch im Physikunterrichts bilden aktuell Videos wichtige Unterrichtsbausteine. Die Physiklehrerin Melanie Bauer stellt ihren Schülerinnen und Schülern selbst erstellte Erklärvideos, für die sie unterschiedliche Tools, wie beispielsweise mysimpleshow nutzt, zur Verfügung. Ansonsten filmt sie die Experimente, wobei sich auch Aufnahmen in Slow Motion sehr bewähren, so Frau Bauer, denn mit 960 fps lassen sich einige Effekte der Experimente sogar besser erkennen als in Echtzeit.
Ein neue Kategorie des Video-Schauens kommt bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an: Filmszenen physikalisch untersuchen. Hierbei schaut sich Melanie Bauer mit ihrer Klasse kurze Sequenzen aus namentlichen Filmen an und lässt diese auf physikalische Korrektheit untersuchen. In „James Bond: SkyFall“ ist zum Beispiel zu Beginn des Films der Fall von der Brücke zu sehen. Ist der freie Fall korrekt? Die Schülerinnen und Schüler brachten ihre Ideen ein und es wurde reichlich diskutiert. Ergebnis: James Bond fällt zu lange, die Brücke müsste mehr als doppelt so hoch sein bezogen auf seine Fallzeit, dies kann nachgerechnet werden.
(K.Ex)